Das doppelte Lottchen

Städtebauliche Mehrfachbeauftragung Falkenweg in Köln-Rondorf,
1. Preis

Das städtebauliche Konzept gibt eine Antwort auf die Frage nach einer zeitgemäßen und qualitätvollen Arrondierung des Siedlungsrandes im suburbanen Kontext mit hoher Schallimmission. Das Grundstück wird durch zwei klar definierte Cluster gegliedert, die durch eine öffentliche Mitte verknüpft sind. In der Ausformulierung des Clusters findet die Rahmenbedingung – die Schaffung bezahlbaren Wohnraums anhand eines Programms vorgegebener, standardisierter Haustypen – seine städtebauliche Entsprechung: „Das doppelte Lottchen“.

Die Anordnung der Cluster entlang des Falkenwegs bilden einen robusten Abschluss des Stadtteils am Rand der A555. Das Cluster, als ein sich wiederholender Baustein, berücksichtigt dabei sowohl die Anforderungen an Identifikation und Privatheit durch die Ausbildung eines gemeinschaftlich genutzten Wohnhofs, als auch die Empfehlungen zur Schallimmission durch Setzung der Bautypen entsprechend der gutachterlichen Vorgaben. Die beiden Wohnhöfe sind autofrei und bieten vielseitige Freiräume als öffentliche, halb-öffentliche und private Flächen an: Kleinkinderspiel, Gemeinschaftsgarten, Pergola, Tiefgaragenausgang und Blockheizkraftwerk.

Eine fußläufige Wegeverbindung in Nord-Süd-Richtung verknüpft die Cluster und bietet über den zentralen öffentlichen (Spiel-)Platz hinweg eine kontinuierliche Durchwegung an. Die Abfolge der Platzflächen trägt zur Erlebbarkeit des Quartiers bei.

Die öffentliche Mitte, welche die beiden Cluster verbindet, beinhaltet die Kindertagesstätte und das öffentliche Kinderspiel in Verbindung mit öffentlichem Grün. Die zentrale Positionierung erfüllt darüber hinaus die Anforderung der Erweiterbarkeit von Kinderspiel und Grün im zweiten Bauabschnitt.

Die Kindertagesstätte als öffentliche Einrichtung wurde im Bereich der T-Kreuzung Falkenweg/ Brüder-Grimm-Straße an zentraler Stelle im Baufeld positioniert. Um die öffentliche Nutzung beider Elemente gegenseitig zu verstärken, wurde das öffentliche Spiel der KITA als Spiel-Platz vorgelagert. Zudem ermöglicht die zentrale Lage allen Bewohnern die KITA und das öffentliche Spiel auf kurzen internen Wegen direkt zu erreichen, ohne dabei mit Autoverkehr in Berührung zu kommen.

Durch die Erfüllung der Vorgaben des kooperativen Baulandmodells (30% GF Wohnen gefördert) und der Auslobung mit 50% GF Geschosswohnungsbau und 50% GF Reihenhäuser, ist die Verteilung der Wohntypen innerhalb des Clusters gesetzt. Die Baumassen sind durch die bauliche Nutzung als Allgemeines Wohngebiet (WA) ebenfalls vorgegeben.

Die Erschließung erfolgt über den Falkenweg. Hier ordnen sich die den Clustern zugeordneten Tiefgaragenabfahrten an. Die Wohnhöfe sind vom ruhenden Verkehr befreit. Eine Abfolge von drei Stellplatztaschen, sowie Stellplätze entlang des Falkenweges, ermöglichen dies.

Die Hälfte der Wohneinheiten werden fußläufig direkt über den Hof erschlossen, was in der Summe eine kontinuierliche Nutzung und Belebung ermöglicht. Darüber hinaus befinden sich in den Wohnhöfen Fahrradstellplätze. Zwei zentrale Müllstandorte pro Quartier liegen an den beiden zentralen Erschließungswegen in ausreichender Entfernung zu den Hauseingängen.

Die Zeichnung zeigt den Lageplan des städtebaulichen Konzepts Wohnbebauung Falkenweg-Rondorf von Damrau Kusserow Architekten